Nach dem großen Erfolg der Rolli-Challenge Fulda im Jahr 2015 mit über 700 Teilnehmern, plant die Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda - IGbFD jetzt eine Neuauflage. Bereits vor zwei Jahren war der Zuspruch der Bevölkerung unglaublich groß. Ganze Abteilungen von Firmen, der Magistrat der Stadt Fulda (incl. zahlreicher Mitarbeiter der Verwaltung), Schulklassen, Stadtverordnete sowie , Vereine und Privatpersonen, haben die Gelegenheit wahrgenommen, die arrierefreiheit in Fulda mit dem Rollstuhl zu erkunden. Die bekanntesten Print-, Online- und Radio- Medien in der Region haben über die Aktion berichtet. RTL war es sogar einen Fernsehbericht wert.
„In diesem Jahr wiederholen wir Bewährtes; setzen aber mit Namen „Rolli-Challenge Plus* 2017“

noch einen drauf. Unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters Dr. Heiko Wingenfeld gehen wir am 2. Mai an den Start“, sagte der Vorsitzende Hanns-Uwe Theele.

Die Aktion wird vom 2. Mai bis 2. Juni 2017 durchgeführt.

Führungen mit Blindenstock und Maske bzw. Simulationsbrillen werden für Gruppen bis max. 10 Personen angeboten. Diese Erfahrung mit dem Langstock oder den speziellen Brillen hinterlassen regelmäßig einen nachhaltigen Eindruck bei den Probanden, wie die Erfahrung zeigte. Dieses Erlebnis mit erfahrenen Betroffenen bietet ein völlig anderes Bild der Barrierefreiheit. Blindenführungen müssen unter Tel. 0157-38839080 angemeldet werden. Der Treffpunkt ist hierfür vor der Stadtpfarrkirche in Fulda und Tag und Uhrzeit werden individuell vereinbart.

Interessierte für die Fahrt im Rollstuhl können sich ohne Voranmeldung beim Sanitätshaus in der Robert-Kircher Str. 12 melden und nach der Registrierung die Fahrt sofort beginnen. Gruppen ab 10 Personen müssen die Fahrt jedoch unter Tel. 0661-250630 anmelden. Werktags können sich interessierte Teilnehmer ab 9 Uhr melden und sich entsprechend ausweisen. Sie erhalten sodann eine Teilnahmekarte und einen Rollstuhl, um damit beliebig durch die Stadt rollen zu können.

Die Rollstühle müssen montags bis freitags bis 17.30 Uhr und samstags bis 12 Uhr zurückgebracht werden. Jeder Teilnehmer entscheidet selbst, wohin und wie lange er fährt. Er darf zwischendurch aufstehen und den Rollstuhl schieben, oder sich auch schieben lassen.

Auf der Teilnahmekarte befindet sich eine Wertmarke zum Einlösen bei einem von mehreren Kooperationspartnern. Wenn man die Karte mit der Wertmarke während der Rollstuhl-Fahrt, oder Blindenführung einem der Partner vorzeigt, erhält man – je nach Geschäft – ein Wurstbrötchen, Kaffeegetränk, Softdrink oder Eis.

Alle Teilnehmer können von ihrer Tour ein Fotos auf unserer ,Facebook’-Seite einstellen.

Bericht von ON: Rolli-Challenge-plus-2017
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Rolli-Challenge Fulda 2015 vom 25. April bis 06. Juni

Haben Sie schon einmal ausprobiert, wie es sich anfühlt, in einem Rollstuhl durch die Fuldaer Altstadt zu fahren

„Rolli-Challenge Fulda“ begeistert fast 700 Teilnehmer und sensibilisiert Tausende!

„Unter der Schirmherrschaft der Mitglieder des Deutschen Bundestages, Frau Birgit Kömpel und Herrn Michael Brand, haben wir die ,Rolli-Challenge‘ vor sechs Wochen, am 25. April, eröffnet“, sagt Hanns-Uwe Theele, 1. Vorsitzende der Interessengemeinschaft barrierefreies Fulda e. V. (IGbFD).

Bereits am ersten Tag der „Rolli-Challenge“ nahmen neben dem hessischen Staatssekretär Dr. Wolfgang Dippel, der Landtagsabgeordneten Sabine Waschke, dem zukünftigen Oberbürgermeister der Stadt Fulda, Dr. Heiko Wingenfeld, dem Bürgermeister von Fulda, Dag Wehner, dem Stadtbaurat Daniel Schreiner, dem Bürgermeister von Künzell, Peter Meinecke und seinem Nachfolger Timo Zentgraf, dem Direktor der Hochschule, Prof. Dr. Karim Khakzar, zahlreiche Stadtverordnete und bekannte Persönlichkeiten die Gelegenheit wahr, die Altstadt im Rollstuhl zu erkunden.

Den offiziellen Abschluss der Aktion am 6. Juni bildet um 12:00 Uhr eine Gruppe der Wirtschaftsjunioren. Gleichzeitig findet die Verlosung der tollen Preise der zahlreichen Sponsoren, mit einem Gesamtwert von mehr als € 2.000,00 statt. Welche Zahlen auf den Teilnahmekarten gewonnen haben wird auch auf der Internetseite und Facebook-Seite der IGbFD veröffentlicht.

Annähernd 700 Personen haben an der Aktion teilgenommen. Dies entspricht ca. einem Prozent der Bevölkerung der Stadt Fulda. „Das ist eine schier unglaubliche Anzahl. Wenn man das mit anderen Städten vergleicht, entspricht ein Prozent bei einer Stadt wie Frankfurt circa 7.000 Bürgern oder bei der Stadt Berlin rund 35.000 Menschen“, so Theele. „Aber die Sensibilisierung für Barrierefreiheit beschränkt sich bei dieser Aktion ja nicht nur auf die Teilnehmer. Denn jeder Teilnehmer hat von seinen Erlebnissen und Erfahrungen einer Vielzahl von Freunden berichtet und somit wurden durch direkte Erlebnisberichte viele tausend Menschen unmittelbar erreicht“, freut sich der Vereinsvorsitzende. „Für weitere tausende von Menschen in Fulda, die innerhalb der sechs Aktionswochen die Teilnehmer in den Rollstühlen beobachtet haben, war die Aktion und somit Barrierefreiheit das Stadtgespräch. Ich würde sogar sagen, dass es kaum jemanden in Fulda gibt, der in den vergangenen Wochen nicht über das Thema Barrierefreiheit diskutiert hat“, ist sich Theele sicher.

„Genau dies war ja auch unsere Absicht. Um das Bewusstsein in der Bevölkerung für Barrierefreiheit und Inklusion zu erhöhen, haben wir uns diese besondere Aktion ausgedacht. Unsere Erwartungen wurden um ein Vielfaches übertroffen. Die Medien haben umfassend berichtet, zahlreiche Videotrailer wurden erstellt, Radio FFH und HR4 haben auf die Aktion hingewiesen und sogar RTL hat die ,Rolli-Challenge Fulda‘ im Selbstversuch getestet und einen tollen Beitrag gesendet. Die Resonanz und der Zuspruch aus allen Teilen des Landes war riesig.

Auch wenn die ,Rolli-Challenge Fulda‘ nun beendet ist, werden wir, wie in den vergangenen Jahren, weiterhin Führungen von Gruppen im Rollstuhl und mit Blindenstock und Verdunklungsbrille anbieten. Barrierefreiheit ist ein sich stetig wandelnder Begriff und wird von vielen Beteiligten innovative Ideen einfordern und muss besonders von Planern mit viel Fachkompetenz begleitet werden. Dabei will unser Verein auch in Zukunft mit unseren Mitgliedern als Fachmann in eigener Sache Unterstützung geben, wo immer sie gefragt ist. Denn die Barrieren in Fulda lassen sich eben nicht nur am Kopfsteinpflaster fest machen. Dies haben alle Teilnehmer in den vergangenen Wochen erkannt. Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Geschäftsinhaber aus dem Handel, Betreiber von gastronomischen Betrieben, Architekten, Schüler, Studenten, Angestellte und Auszubildende von zahlreichen Unternehmen haben vielfältige Erfahrungen machen können. Viele Gruppen habe ich auf Anfrage begleitet und nach hunderten von persönlichen Rückmeldungen und Erfahrungsberichten bin ich sehr sicher, dass unsere schöne Stadt auf einem guten Weg ist und die Teilhabe von Menschen, dank verbesserter Barrierefreiheit, in Zukunft Stück für Stück weiterentwickelt wird. Die Erfahrungen der Teilnehmer sind in Stichpunkten auf der Internetseite und FacebookSeite der IGbFD abrufbar.

Diese Aktion wird langfristig wirken und eben nicht binnen weniger Tage aus den Köpfen verschwunden sein“, sagt Theele. „Wir danken allen Förderern aus der Gastronomie und dem Handel, den Medien, dem Sanitätshaus Keil und allen Teilnehmern für die Unterstützung.“

Artikel aus Osthessen-News

TV-Bericht von RTL Hessen

Häufige Rückmeldungen von Teilnehmern!

Zahlreiche hilfsbereite Menschen, leider aber auch übermotiviert indem geholfen, aber nicht vorher gefragt wurde, Bordsteine und kleine Absätze von nur 2 Zentimetern waren nicht zu überwinden und gefährlich, die Tresen beim Einkauf waren oft zu hoch und aus dem Rollstuhl kaum zu überwinden, die Kabelbrücke (Hilfe zum Überwinden von Kabeln oder Versorgungsschläuchen) auf dem Gemüsemarkt war allein nicht zu überwinden, ohne Hilfe von Passanten wäre ich gestürzt, die Ampelphasen waren oft zu kurz, Mittelinseln auf Fahrbahnen lassen sich oft nur sehr schwer überwinden, bei den Einkäufen mit Begleitperson hat das Personal nur mit der Begleitperson gesprochen, bei Geschäften mit nur einer Stufe haben Angestellte oft beim Zutritt geholfen, der Moment indem mir die Person über die Treppe geholfen hat war ein sehr unangenehmes, hilfloses Gefühl, gut das so viele Bordsteine abgesenkt waren, es ist unglaublich wie unterschiedlich die verschiedenen Bodenbeläge sich beim Befahren anfühlen, manche Straßen sind nicht nur eine Zumutung und kaum zu überwinden, sondern auch gefährlich, das ist eine tolle Aktion, andere Städte sollten das auch machen (das werden sie, wir haben zahlreiche Rückmeldungen), der Weg in der Markstraße ist eine Verbesserung aber nicht gut, in Fulda muss sich dringend etwas ändern, es gibt auch so viel ältere Menschen mit Rollatoren die bei diesem Pflaster kaum voran kommen oder stürzen, es gab zu wenig behindertengerechte WC, ich habe Rückenschmerzen, mir tut alles weh, mir war unangenehme wie mitleidsvoll mich manche Menschen angeschaut haben, es war eine tolle Erfahrung, wir hatten viel Spaß, die Behindertenparkplätze sind oft gefährlich, da man vom Aussteigen bis zum Erreichen des Gehweges 100 Meter mit dem Rollstuhl auf der Fahrbahn
fahren muss, meine Hände schmerzen und ich habe mir Blasen geholt, bei Regen kam ich kaum vorwärts und ohne einen Schirm halten zu können wurde ich völlig nass, meine Schüler haben viel gelernt, in den Geschäften gab es keine Umkleidekabine wo ich mit Rollstuhl rein passte, manche Türen ließen sich im Rollstuhl sitzend nicht öffnen, es war ein komisches Gefühl jetzt immer zu allen Menschen aufschauen zu müssen und die auf mich herab, man kommt sich klein vor, ich konnte nicht an den Tisch fahren weil die Tischbeine im Weg waren und die Tischplatte zu niedrig war, das Eis war lecker, mich haben sehr viele Menschen angesprochen, die Verkäufer waren sehr hilfsbereit, mir hat man die Tür vor der Nase zugeschlagen, die Informationstafeln hingen zu hoch, ich konnte nicht in den Bus einsteigen, Mitfahrzentrale hat mich nicht mitgenommen (muss sie auch nicht, da Mitfahrzentralen anders als Taxen keine Beförderungspflicht haben), die weißen Platten mit den Rillen an Straßenübergängen stören beim Überfahren, die Absenkungen vom Gehweg zur Straße sind zu steil angelegt, ich bin fast nach hinten übergefallen, werden sie die Aktion wiederholen? die Behindertenparkplätze waren oft durch unberechtigte Fahrzeuge belegt, für mich als Mutter mit einem Kleinkind ist Barrierefreiheit für den Kinderwagen auch wichtig, die Bestuhlung, Werbetafeln und Warenständer auf den Gehwegen sind eine Zumutung, wichtige soziale Einrichtungen, Ärzte und auch die Verbraucherzentrale sind mit dem Rollstuhl nicht zugänglich, mein Lieblingslokal war leider nicht zugänglich oder hat keine von Rollstuhlfahrern nutzbares WC, was macht man eigentlich wenn es schneit?, ich habe viel gelernt, die Querneigung auf Gehwegen war schrecklich anstrengend, Sie müssen diese Erfahrungen unbedingt den Verantwortlichen bei der Stadt mitteilen, das geht doch nicht (das werden wir „IGbFD“ auch tun, und die zahlreichen Mitarbeiter des Ordnungsamtes, Bauamt, Straßenverkehrsamt und die Mitglieder des Magistrates und der Stadtverornetenversammlung, die selbst an der Aktion teilgenommen haben, haben das jetzt auch schon selbst erkannt)!

Weitere Erfahrungen werden noch bis zum Ende der Aktion aufgenommen.

1.Vorsitzender der IGbFD
Hanns-Uwe Theele

Stand 2. Juni 2015